Das grundsätzliche Problem mit etwas Sichtbarem etwas Unsichtbares (die Musik) zu beschreiben, ist die Ausgangslage aller Plattencovers. Im heutigen Pop löst man dieses Problem, indem man den Anspruch das Unsichtbare visuell zu beschreiben zu Gunsten eines Mythos verlässt. So konstruieren und beeinflussen sich die Musik und die Plattengrafik gegenseitig. Im besten Fall bedingen sich die beiden künstlerischen Ausdrucksformen Musik und visuelles Platten- oder Videokonzept gegenseitig wie Regen und der Geruch von warmem, nassem Asphalt.
Ein Grundanliegen in meiner gestalterischen Tätigkeit im Musikbereich ist: Es geht in erster Linie um die Musik, und die Bilder sind lediglich deren Ergänzung. Das Visuelle darf ohne Musik nicht funktionieren, sonst verfehle ich das Medium Musikvideo oder die Gestaltungsform Plattenkonzept / Albumartwork.
17 Musiker.
17 Leben.
17 Erinnerungen.
Wie Steine aus einem Flussbett, von denen keiner gleich aussieht, die aber gemeinsam ein kohärentes Bild formen, gibt jeder einzelne Musiker und die Musikerin ihren Teil zur musikalischen Gesamtheit hinzu. So entsteht auch aus den 17 Menschen ein neues (musikalisches und fotografisches) Gesicht. Pirmin Baumgartner, eine fiktive Person, zusammengesetzt aus 17 Portraits. Jeder einzelne Mensch, der zur Musik von Pirmin Baumgartner seinen Beitrag leistet, hat eigene Erfahrungen und Erinnerungen, die so unterschiedlich sind wie eben kein Stein der selbe ist. Jeder Musiker sollte also einen Stein und eine schöne Erinnerung in Form eines Fotos zum Portrait-Termin mitbringen. Aus dem so gesammelten Material stellte ich das visuelle Konzept des Albums her.






Im Spätsommer 2015 produzierte YOKKO ihr 2tes Album in Berlin. Einerseits drehte ich die Dokumentation für diese Produktion. Und andererseits entwickelte ich ein dazu passende Plattenplattenfotografie. Während diesem Prozess war die Zusammenführung der Bedürfnisse der Band und meinen eigenen ästhetischen Ansprüchen herausfordernd.
Die Typo und Grafik sollte nicht von mir sein.
Die Serie ist nach langer Recherchearbeit in Vogelsang, einer alten sowjetischen Wasserstoffbombenlagerstätte und Ausbildungsstadt der Roten Armee, welche 1991 verlassen wurde, entstanden.
Das vorliegende Resultat ist ein Kompromiss zwischen meinen künstlerischen Anliegen und den Wünschen von Yokko.
YOKKO's Plattenmotto: To the fighters. To the boxers. Who trace their lines unflustered. Who have to fight clashes between mind and instinct. Don’t break, even if it means going for broke, even though the abyss of your hopes feels too wide to overcome. Rely on your intuition - it's worth fighting for.